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Passives Einkommen

10 Ideen, 1.000 Euro zu investieren

Du hast 1.000 Euro zusammengespart oder außer der Reihe erhalten, z. B. durch einen Bonus für besondere Arbeitsleistung, eine Steuerrückzahlung, oder jemand hat dir Geld geschuldet, das du schon längst abgeschrieben und nun aber doch noch bekommen hast – oder, oder, oder.

Du könntest es nun natürlich auf den Kopf hauen, was vielleicht auch eine Art von Investition sein kann, und zwar in Lebensfreude. Aber darum soll es hier nicht gehen, sondern um 10 Ideen für wirkliche Investments.

Solche Dinge mit dem erhobenen Zeigefinger, wie „baue dir eine Notfallreserve auf“ oder „investiere in deine Bildung und damit in dein Humankapital“, lasse ich weg. Ich gehe einfach davon aus, dass du diese Optionen bereits zur Genüge gehört und für dich in passendem Maße umgesetzt hast.

Ich betrachte hier solche Investitionen, die mit der Absicht getätigt werden, aus diesem Geld mehr Geld zu erzeugen. Die Knackpunkte dabei sind:

  1. In welcher Art und Weise verdient man etwas damit?
  2. Über welchen Zeitraum soll das Ganze laufen?
  3. In welcher Höhe bei welchem Risiko?

Die Art des „Verdienstes“

Das ist eine Skala mit zwei Enden. An einem Ende steht die Idee, dass das Investment einen finanziellen Output produzieren soll, also etwas, das allgemein als „passives Einkommen“ bezeichnet wird. Am anderen Ende steht die Idee der Wertsteigerung. Das heißt, dass das Investment im Laufe der Zeit mehr wert werden soll als das, was du am Anfang dort hineingesteckt hast, und natürlich, dass sich dieser Wert auch realisieren lässt. Jedes Investment liegt irgendwo auf dieser Skala.

Wenn du z. B. dein Kapital gegen Zinsen verleihst, welche währenddessen regelmäßig, z. B. jährlich oder monatlich, gezahlt werden, liegt dieses Investment auf der Seite „passives Einkommen“. Wenn du etwas kaufst, z. B. Goldmünzen oder andere Wertgegenstände, die du, sofern dein Plan aufgeht, nach ein paar Jahren zu einem lohnend höheren Preis wieder verkaufen kannst, ist das ein Investment, das auf der Seite „Wertsteigerung“ liegt. Es gibt natürlich auch sehr viele Investments, die irgendwo dazwischen liegen, d. h. mit denen du beides bekommen kannst, sowohl passives Einkommen als auch Wertsteigerung.

Beispiele:

Passives Einkommen: Anleihen, P2P-Kredite, Immobilien-Crowdinvesting-Projekte

Wertsteigerung: (Wachstums-)Aktien, thesaurierende ETFs, Währungen, Rohstoffe, Sammlerobjekte

Beides: Dividenden-Aktien, ausschüttende ETFs, Immobilien

Der Zeitraum des Investments

Jedes ernstzunehmende Investment braucht Zeit. Bei einigen ist eine Laufzeit vorgegeben, bei anderen nicht. Bei der Sorte ohne Laufzeit ist nicht klar, wie lange es dauert, bis sich eine zufriedenstellende Rendite einstellt, so sie sich überhaupt einstellt.

Beispiele:

Feste Laufzeit: Anleihen mit fester Laufzeit, Kredite, die du vergibst

Ohne Laufzeit: die meisten Investments, die auf Wertsteigerung abzielen

Wer das Geld relativ schnell wieder benötigt, sollte es überhaupt nicht wie in den folgenden Beispielen beschrieben anlegen.

Die Höhe der erwarteten Rendite und das dazugehörige Risiko

Je höher das Verlustrisiko ist, desto höher sollte die mögliche Rendite sein. Bei den meisten Investments ist das ausgeglichen. Aber es gibt auch etliche mit hohem Risiko und daran gemessen zu geringer Rendite. Der umgekehrte Fall – hohe Rendite bei sehr geringem Risiko – ist dafür äußerst selten.

Beispiele:

Geringes Risiko, geringe mögliche Rendite: Staatsanleihen guter Bonität, Festgeld – Gähn!

Hohes Risiko, geringe mögliche Rendite: Nachrangdarlehen mit festgelegtem (begrenztem Zins) an Startups – Finger weg!

Mäßiges Risiko, schöne Rendite: Globale Aktien-ETFs, gute Dividendenaktien, …  – Die besten Ideen findet man in diesem Bereich.

Kaum Risiko, sehr hohe Rendite: Verrate ich nicht. Grins – Spaß beiseite! – Lass dich nicht verkackeimern! So etwas ist meistens Betrug.

Nun zu den 10 versprochenen Ideen

Ich gehe einfach davon aus, dass dir die Laufzeit egal ist und dass es ruhig etwas mehr Risiko bei entsprechender voraussichtlicher Rendite sein darf. Einige meiner Ideen haben den Fokus auf Wertsteigerung, andere auf passivem Einkommen und die dritte Sorte achtet auf beides.

Idee 1: Alles in einen thesaurierenden globalen Aktien-ETF investieren

Diese Idee zielt ausschließlich auf Wertsteigerung ab.

Beispiele:

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc), ISIN: IE00BK5BQT80

oder

iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc), ISIN: IE00B4L5Y983

Idee 2: Aktien einer Beteiligungsgesellschaft, die selbst in chancenreiche Unternehmen investiert, kaufen

Das Hauptziel ist Wertsteigerung. Ein wenig passives Einkommen durch Dividendenzahlungen ist dabei gleichzeitig möglich.

Beispiele:

FinLab (ISIN: DE0001218063) (investiert in FinTech-Firmen)

oder

Mutares (ISIN: DE000A2NB650) (investiert in Firmen in Umbruchsituationen)

Idee 3: Kaufe 10 bis 20 LEGO-Set(s) und warte, bis sie nicht mehr produziert werden

Zielt ausschließlich auf Wertsteigerung ab.

Spezialisiere dich auf ein begehrtes Thema und kaufe immer mindestens 20% unter der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP). Die Sets müssen originalverpackt und versiegelt aufgehoben werden, nur so steigen sie im Wert.

Für meine bisherigen Learnings zu dieser Art des Investments siehe: Experiment LEGO-Investment

Idee 4: Investiere alles in einen monatlich ausschüttenden Anleihen-ETF mit Emerging-Markets-Anleihen

Beispiel:

iShares J.P. Morgan USD Emerging Markets Bond UCITS ETF (Dist) (ISIN: IE00B2NPKV68)

Hier steht das passive Einkommen im Vordergrund. Es sollte langfristig aber auch eine moderate Wertsteigerung geben.

Idee 5: Alles in P2P-Kredite stecken – aufgeteilt auf 2 bis 3 seriöse Plattformen unter Benutzung des jeweiligen Autoinvest-Mechanismus

Ziel: Passives Einkommen durch Zinszahlungen.

Hierzu gibt es von mir keine Beispiele. Ich persönlich habe mich bisher immer gegen P2P-Kredite gesträubt und dazu stehe ich weiterhin. Aber ich respektiere sie. Sie haben ihre Berechtigung und inzwischen hat sich die Spreu vom Weizen getrennt und seriöse Plattformen haben sich durchgesetzt.

Idee 6: jeweils 100 € in 10 Immobilien-Crowdinvesting-Projekte, z. B. über BERGFÜRST

Ziel: Passives Einkommen durch Zinszahlungen.

Trick: Den Neukundenbonus in Anspruch zu nehmen erhöht die Rendite.

Zu meinen eigenen Betrachtungen zum Immobilien-Crowdinvesting über BERGFÜRST* siehe: Experiment Immobilien-Crowdinvesting gegen ETF-Sparplan

Idee 7: Viele gute Dividendenaktien in kleinen Bruchstückportionen über Sparpläne kaufen

Zielt vor allem auf passives Einkommen durch Dividendenzahlungen ab.

Sparpläne können auch für kleine Einmalinvestments verwendet werden, indem man sie nach der ersten Ausführung einfach auf unbestimmte Zeit pausiert. So lassen sich mit 1.000 € z. B. Bruchstücke von 20 bis 30 verschiedenen Aktien kaufen.

Beispiel: Meine Challenge Investieren aus dem Nichts

Ich habe das sogar noch kleiner gestartet als mit 1.000 €. Dort siehst du Beispiele für geeignete Aktien.

Idee 8: Zehn gute Dividendenaktien kaufen

Rendite sowohl in Form von passivem Einkommen durch Dividendenausschüttungen als auch durch Wertsteigerung

Funktioniert nur über Billig-Broker wie z. B. TradeRepublic*, da sonst die Gebühren gemessen am Kaufvolumen zu hoch sind.

Aktienvorschläge: siehe Idee 7

Idee 9: Alles in einen globalen ausschüttenden Aktien-ETF stecken

Hier besteht das Ziel darin, sowohl regelmäßige Ausschüttungen als auch Wertsteigerung zu erreichen.

Beispiel:

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Dist) (ISIN: IE00B3RBWM25)

Idee 10: Kombination aus drei ETFs bilden: Aktien, Immobilien (REITs), Anleihen mit hohem Zins

Das Ziel dieses Investments ist vor allem passives Einkommen und ein wenig Wertsteigerung.

Beispiel:

Die folgenden drei ETFs kaufen:

Dividenden-Aktien-ETF: iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (ISIN: DE000A0F5UH1)

Immobilien-Aktien- und REITs-ETF: iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF (ISIN: IE00B1FZS350)

Anleihen-ETF: Invesco US High Yield Fallen Angels UCITS ETF (ISIN: IE00BD0Q9673)

Das Schöne an dieser Kombination ist, dass der Dividenden-Aktien-ETF im Januar, April, Juli und Oktober, der Immobilien-ETF im Februar, Mai, August und November ausschüttet und der Anleihen-ETF im März, Juni, September und Dezember. So bekommt man durch nur drei ETFs über verschiedene Anlageklassen sogar jeden Monat eine Ausschüttung.

Tipp: Anstelle über Einzelkäufe lassen sich die obigen drei ETFs bei der ING* jeweils per Sparplan-ordern. Für Sparpläne bezahlt man bei dieser Bank keine Gebühren und die Sparplanrate ist frei wählbar (ab 1 €). Wenn man nach der einmaligen Ausführung die Sparpläne sofort stoppt, kann man sie auch für Einmalkäufe nutzen.

Allgemeines

Egal, wie du dein Investment auch gestaltest. Du wirst allein durch einmaliges Investieren von 1.000 € in den meisten Fällen nicht reich. Natürlich kannst du dabei auch Geld verlieren. Aber was bei solch einem kleinen – vielleicht ersten – Investment das Entscheidende ist, ist der Lerneffekt anhand praktischer Erfahrungen. Fehler passieren sowieso – egal, wie gut du dich vorbereitest. Investiere auf jeden Fall nur Geld, dessen Verlust du verschmerzen kannst.

Wenn du das Investieren schon von Anfang an mit kleinen Summen lernst, wird es dich bestimmt anspornen, weiteres Geld zum Investieren zu verdienen bzw. zu sparen und du „wächst“ allmählich in größere Investments hinein.

Meine obigen Ideen sind weder Empfehlung noch Anlageberatung, sondern einfach nur – wie der Name schon sagt – Ideen.

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